Titelfavoriten in der UEFA Champions League

Auch wenn der Kampf um den begehrtesten Titel coronabedingt unterbrochen ist, könnte es doch noch im Sommer eine Fortsetzung geben, wenn auch ohne Zuschauer in den Stadien. Schließlich geht es auch um eine Menge Geld, welches die noch verbleibenden Vereine gut gebrauchen könnten. Eine Möglichkeit wäre, die restlichen Spiele im August auf neutralem Platz in nur einem Spiel auszutragen.

Die Spreu hat sich mittlerweile vom Weizen getrennt und das Viertelfinale ist fast komplett. Zur Erinnerung: Mit Titelverteidiger Liverpool ist einer der großen Titelanwärter schon ausgeschieden und mit RB Leipzig und Atalanta Bergamo stehen überraschend zwei Vereine im Viertelfinale, mit denen vorher niemand gerechnet hat.

Wie jedes Jahr stellt sich damit die Frage: Wer wird die UEFA Champions League gewinnen in dieser Saison? Hier einige mögliche Favoriten.

FC Bayern München

Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick ist in Bestform, am Meistertitel zweifelt wohl keiner mehr und auch ein Pokalsieg ist möglich. Auch nach dem überzeugenden 3:0 Auswärtssieg in London gegen Chelsea, haben die Bayern gezeigt, dass auch international in dieser Saison einiges möglich scheint. Es darf endlich wieder vom Triple geträumt werden, vor allem, weil sie auch in der Defensive stärker geworden sind als früher.

Manchester City

Die doppelte Frustration, keine Chance mehr auf die Meisterschaft in der Premier League und eine mögliche internationale Sperre für die nächsten Jahre, könnten Anlass sein, sich hundertprozentig auf die Königsklasse zu konzentrieren. Zuvor muss aber im Achtelfinale noch eine harte Nuss geknackt werden, auch wenn man Real Madrid im Hinspiel mit 2:1 in der spanischen Hauptstadt bezwang.

Atletico Madrid

Die Defensivkünstler von Trainer Diego Simeone standen in den letzten Jahren bereits zweimal im Finale und gewannen zuletzt 2018 die Euro League. Nachdem sie im Achtelfinale den Titelverteidiger FC Liverpool im Hin- und Rückspiel besiegt hatten, ist den Spaniern vieles zuzutrauen.

Eines steht jedoch auf jeden Fall fest: Es wird spannend.

Quo Vadis Schalke?

Nach der Tristesse in der Vorsaison, in der es nur für Platz 14 in der Tabelle reichte, begann mit dem neuen Trainer David Wagner alles ganz wunderbar. Die personell kaum veränderte Mannschaft spielte nicht nur gut, sondern auch erfolgreich, und konnte sich bis zur Winterpause unter den ersten fünf Teams platzieren.

Seit diesem Zeitpunkt geht es wieder abwärts in der Tabelle und die Teilnahme an der UEFA Europa League, die finanziell so wichtig für Schalke 04 wäre, ist mehr als gefährdet.

Die Talfahrt begann mit der Bekanntgabe des Wechsels von Torhüter Alexander Nübel zum FC Bayern München, die den Trainer in Schwierigkeiten brachte. Um ihn vor Pfiffen der Schalker Fußball Fans zu schützen, entschied er sich für dessen Ersatzmann Markus Schubert. Auch die während der Corona-Krise entstandene Diskussion um die finanzielle Situation der Königsblauen trug nicht gerade zur Beruhigung bei.

Aber es ist langfristig auch durch zahlreiche Manager- und Trainerwechsel zu viel Unruhe in den Verein gebracht worden und die vielzitierte Spielphilosophie ist völlig abhandengekommen.

Hier ein Überblick über die letzten Trainer und Manager

2016/2017 übernahmen Manager Christian Heidel das Amt von Horst Heldt und Trainer Markus Weinzierl das von André Breitenreiter. Der Einzug in das Viertelfinale der Euro League konnte den zehnten Tabellenplatz in der Liga dabei nicht wettmachen.

2017/2018 wurde der damals 31-jährige Domenico Tedesco verpflichtet und mit ihm schien es endlich aufwärts zugehen. Die erste Saison beendete er gleich als Vizemeister, einen 0:4 Rückstand im Revierderby gegen Dortmund konnte man noch ausgleichen und im DFB-Pokal erreichte man das Halbfinale. Die Spielzeit 2018/2019 begann gleich mit fünf Niederlagen. Mit dem Einzug ins Achtelfinale der UEFA Champions League gelang zwar ein Erfolg, aber nach der 0:7-Niederlage bei Manchester City war der Tiefpunkt erreicht. Nicht nur Tedesco wurde beurlaubt, auch Manager Heidel kündigte. Das Traineramt übernahmen die Legenden Huub Stevens und MIke Büskens. Zu mehr als Platz 14 in der Tabelle reichte es aber nicht mehr.

Franz Beckenbauer – um die Ikone des Fußballs ist es still geworden

Einst ging er jahrzehntelang keiner Kamera aus dem Weg, war in der Fernsehwerbung omnipräsent und so mancher Ausspruch von ihm wurde legendär. Die Rede ist vom deutschen Fußball-Kaiser, dem mittlerweile 74-jährigen Franz Beckenbauer.

Als Spieler, Trainer oder Funktionär flog ihm das Glück förmlich zu, aber in den letzten Jahren musste er einige Schicksalsschläge hinnehmen und hat sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Dazu zählen insbesondere der Tod seines ältesten Sohns Stephan (46), der 2015 an einen Gehirntumor verstarb, die Herzoperation und zuletzt ein Augeninfarkt und die Verwicklungen um die Bestechungsvorwürfe bei der WM 2006.

Die Öffentlichkeit kannte ihn in vielen Rollen:

Der Spieler

Mit 18 Jahren begann 1964 seine aktive Karriere beim FC Bayern München, dem er bis 1977 treu blieb. Mit mehreren Meistertiteln und Europapokal-Erfolgen im Gepäck zog es ihn dann nach New York zum FC Cosmos. Dort sollten er und Pele den amerikanischen Fußball populär machen. 1980 gab er sein Comeback in der Bundesliga und schloss sich bis 1982 dem Hamburger SV an. Im letzten Jahr seiner aktiven Karriere spielte er nochmals für New York Cosmos.

Von 1965 bis 1977 spielte er 103-mal für die deutsche Nationalmannschaft und wurde Europa- und Weltmeister.

Der Trainer

Von 1984 bis 1990 trainierte er die deutsche Nationalmannschaft und erreichte 1986 und 1990 jeweils das Finale der Fußball WM. Dabei gab es gegen Finalgegner Argentinien eine 2:3 Niederlage und einen 1:0 Sieg. 1990/1991 übernahm er für ein Jahr die sportliche Leitung bei Olympique Marseille und trainierte vorübergehend zweimal den FC Bayern.

Der Funktionär

Von 1991 bis 1994 war er Vizepräsident des FC Bayern München, von 1994 bis 2009 Präsident des Vereins. Als Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes von 1998 bis 2010 und Vorsitzender des Bewerbungskomitees für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Nach der erfolgreichen Bewerbung wurde er Chef des Organisationskomitees der Weltmeisterschaft 2006. Von 2007 bis 2011 war er Mitglied im Exekutivkomitee der FIFA.

Champions League – neue Saison, neuer Sieger?

Wer kann wohl im nächsten Jahr den Pokal in der UEFA Champions League gewinnen? Werden die Königlichen erneut über alle anderen Teams triumphieren oder wird Fußball-Europa im nächsten Jahr einen neuen Champion bejubeln dürfen? Am 1. Juni werden wir es erfahren, wenn das Endspiel im Wanda Metropolitano, der Spielstätte von Atletico Madrid, ausgetragen wird.

Die Gruppenphase

In Monaco wurden Ende August die Teams für die Gruppenphase in der neuen Champions-League-Saison ausgelost. Insgesamt 32 Mannschaften befanden sich im Lostopf, darunter auch vier Teams aus der deutschen Bundesliga.

  • Gruppe A: Borussia Dortmund

Für die Borussia aus Dortmund dürfte die Aufgabe nicht leicht werden, immerhin sind die Mitstreiter in der Gruppe A Atletico Madrid, der AS Monaco und der FC Brügge. Mit den Belgiern sollten die Dortmunder einen schlagbaren Gegner haben, aber der Millionärsclub aus Monaco ist ein harter Brocken. Und Atletico Madrid ist einer der Hauptfavoriten. Wer geht nicht davon aus, dass der zuletzt so erfolgreiche Hauptstadtclub alles daran setzen wird, im heimischen Stadion das Endspiel zu bestreiten? Wir dürfen gespannt sein, wie sich das Team unter seinem neuen Trainer Lucien Favre in dieser Gruppe schlagen wird. Das erste Spiel findet auswärts beim belgischen Meister statt.

  • Gruppe D: FC Schalke 04

Auf den ersten Blick sieht das Los des Clubs aus Gelsenkirchen deutlich einfacher aus, mit Lokomotive Moskau, dem FC Porto und Galatasaray Istanbul. Die drei Mannschaften gehören alle zur Oberliga in Europa, aber vermutlich traut man keiner davon den richtig großen Wurf zu. Bei Lokomotive Moskau stehen mit Benedikt Höwedes und Jefferson Farfan zwei ehemalige Schalker unter Vertrag. Ein Treffen unter Freunden wird es sicher nicht werden. Der FC Schalke sollte die Gelegenheit nutzen und sich für das Achtelfinale qualifizieren. Aber bitte die Gegner nicht unterschätzen, das kann schnell zu bösen Überraschungen führen. Am 19. September empfängt man den FC Porto in der heimischen Veltins-Arena.

  • Gruppe E: FC Bayern München

Auch der Club von der Isar hat sich vermutlich über die Auslosung gefreut, mit Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam und AEK Athen sollten die Gruppenspiele für den deutschen Rekordmeister eine lösbare Aufgabe darstellen. Nach der Auslosung twitterte Thomas Müller, er freue sich auf eine interessante Gruppe und schöne Reiseziele. Wir freuen uns mit dem Stürmerstar der Bayern, aber auch hier gilt es, die Gegner nicht zu unterschätzen. Am 20. September müssen die Münchner nach Lissabon reisen und wir können davon ausgehen, dass die Bayern mit ihrem neuen Coach Niko Kovač in dieser Saison nicht weniger als den Titelgewinn anvisieren. Seit dem letzten Gewinn in der Saison 2012/13 ist schon wieder verdammt viel Zeit vergangen.

  • Gruppe F: TSG 1899 Hoffenheim

Nach dem erfolgreichen dritten Platz in der vergangenen Bundesliga-Saison konnte man sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte direkt für die Champions League qualifizieren. Den Gewinn des Pokals wird sich die Fangemeinde vermutlich nicht erhoffen, aber man wird ja mal träumen dürfen. Manchester City, Schachtar Donezk und Olympique Lyon sind die Gegner der Hoffenheimer in der Gruppenphase. Manchester City mit Leroy Sane und Ilkay Gündogan ist unter Coach Pep Guardiola ein absoluter Top-Favorit auf den Titel. Das weiß man auch in Hoffenheim. Und auch Olympique Lyon ist eine große Nummer. Aber mit ein bisschen Glück kann der TSG ja vielleicht für eine kleine Sensation sorgen. Wir drücken die Daumen, am 19. September in Donezk geht es in dieser Gruppe los.

Zusammen mit den deutschen Mannschaften freuen wir uns auf eine spannende und natürlich auch erfolgreiche Gruppenphase. Auch für Freunde von Sportwetten dürfte diese Saison interessante Chancen bereithalten.

Deutschland wird wieder Fußball-Weltmeister, wetten wir?

Es wurde viel geschrieben und geredet über die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und über das frühzeitige Ausscheiden des amtierenden Weltmeisters bei der Endrunde in Russland. Blamabel! Jetzt müssen Köpfe rollen! Wer tritt zurück?

Sündenböcke müssen her

Es ist eine beliebte Methode nach Misserfolgen, die erfolglosen Kämpfer abzustrafen. Wenn Thomas Müller keine Tore erzielen kann, dann ist offenbar seine Glanzzeit vorüber. Wenn Manuel Neuer nicht alle Gegentore verhindern kann, warum tritt der weltbeste Torhüter dann nicht einfach zurück? Und wenn es Jogi Löw nicht gelingt, ein siegreiches Team auf den Platz zu schicken, dann ist seine Uhr als Bundestrainer abgelaufen, neue Besen müssen her. Die Fußball-Nation Deutschland hat Millionen von Bundestrainern, an Stammtischen und in Biergärten sind sie vermehrt anzutreffen. Aber sind die Stammtisch-Ideen auch ein gutes Konzept, um das Prestige-Objekt Nationalmannschaft aus der Krise zu navigieren?

Erwartungen

Bevor man laut nach schnellen Lösungen schreit, sollte man sich das Problem erst einmal etwas genauer ansehen, eine objektive Analyse ist erforderlich. Das deutsche Team ist mit Vorschusslorbeeren in die Weltmeisterschaft gestartet. Man war Weltmeister, die Qualifikation wurde ohne Schwierigkeiten überstanden, was sollte da noch schiefgehen? Alles andere als eine Verteidigung des WM-Titels wäre ja schon eine Niederlage, oder? Und wer wollte nicht mit einer erfolgreichen Nationalmannschaft etwas Geld mit den richtigen Tipps bei der WM gewinnen? Sportwetten werden bei Deutschen immer beliebter, versprechen Spaß und sogar Gewinne. Unibet ist einer der bekannten Anbieter auf dem wachsenden Markt.

Rücktritte erfahrener Spieler

Nach dem Titelerfolg 2014 in Brasilien haben sich einige große Namen aus der deutschen Nationalmannschaft verabschiedet, einer davon der Abwehr-Hüne Per Mertesacker. Aber besonders Philipp Lahm hinterließ auf der rechten Seite ein Loch in der deutschen Abwehr. Und seine Pässe nach vorne waren letztendlich oft auch die Munition für erfolgreiche Torschützen. Das Zusammenspiel zwischen Lahm und anderen Nationalspielern klappte ausgezeichnet. Und auch Miroslav Klose zog sich von der internationalen Bühne zurück. Er war in vielen Spielen ein wichtiger Joker, der zum Torerfolg kam, wenn es erforderlich war.

Junge Spieler rücken nach

Deutschland ist eine große Fußball-Nation, es gab genug Auswahl an Nachrückern für Löw. Und vier Jahre bis zur nächsten WM sind ja auch eine lange Zeit, sollte man meinen. Aber Fußball ist eine Mannschaftssportart. Ein Spieler alleine garantiert nicht immer Erfolg mit dem Team, wie man gerade an Cristiano Ronaldo und Portugal gut erkennen kann. Insbesondere das Spiel der deutschen Nationalelf ist auf mannschaftliche Geschlossenheit ausgelegt, Nicht ein Top-Spieler gewinnt, sondern das gesamte Team mit vielen guten Akteuren. Aber eine Mannschaft muss sich einspielen, das Zusammenspiel zwischen erfahrenen und neuen Spielern muss erst in Gang kommen. Und der Terminkalender der Vereinsmannschaften lässt der Nationalelf wenig Freiraum, als Team zusammenzuwachsen. Früher mag das anders gewesen sein, aber der Coach muss dieses Problem heute lösen.

Ein Blick in die Vergangenheit

Auch in den Turnieren der vergangenen Jahrzehnte hatte das deutsche Team oft einen schweren Start. Die Mannschaft muss sich meist erst über die Gruppenphase finden. 1974 gab es eine blamable Niederlage in Hamburg gegen die DDR. Deutschland schloss das Turnier dennoch als Weltmeister ab. Vier Jahre später unterlag der amtierende Weltmeister dann im argentinischen Cordoba gegen die zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschiedene österreichische Nationalelf. Beide Teams traten nach der “Schmach von Cordoba” die Heimreise nach Europa an. Aber Fußball-Deutschland erholte sich wieder und erreichte bei den drei folgenden Endrunden-Turnieren das Finale. 1990 in Rom reichte es dann sogar wieder zum Titel.

Gute Ansätze

Auch in Russland konnte man bereits gute Ansätze im Spiel erkennen, im Match gegen Schweden war die Mannschaft bereit zu kämpfen, und dem erfahrenen Toni Kroos gelang auch der Siegtreffer in der letzten Minute. Aber die Jungs zeigten auch große Lücken in der Abwehr und der Sturm muss noch lernen, wieder Tore zu erzielen, dann kann man an Deutschlands Stammtischen auch wieder Erfolge bejubeln, hoffentlich schon bald.

Fußballkommentatoren in der Kritik

Wenn ein Fußballspiel im Fernsehen live übertragen wird, dann sehen wir nicht nur die Bilder vom Spielgeschehen, zumindest das, was die Bildregie uns davon präsentiert, sondern es gibt auch eine Tonspur zu den Bildern. Die Geräusche vom Spielfeld und die Zuschauerkulisse hören wir dabei nur als Hintergrundgeräusche, im Vordergrund ist eine Stimme, der Fußball-Kommentator. Oft holt er sich noch Verstärkung an Bord, dann kann es sogar einen Dialog mit dem Co-Kommentator geben, dem wir als Zuschauer oder in diesem Fall Zuhörer lauschen dürfen.

Redeanteil der Kommentatoren hat zugenommen

Wenn man die Entwicklung des Redeanteils dieser Berufsgruppe etwas genauer unter die Lupe nimmt, dann fällt auf, dass immer mehr geredet wird. Eine – nicht wissenschaftlich fundierte – Auswertung hat ergeben, dass bei der letzten Weltmeisterschaft die Kommentatoren im deutschen Fernsehen zwischen 47 und 58 Prozent der Spielzeit geredet haben.

Diese Zahlen sollten Sie sich noch einmal durch den Kopf gehen lassen: Zwischen 47 und 58 Prozent. Im Schnitt also wohl mehr als 50 Prozent. Im Klartext heißt das, es wurde mehr geredet als geschwiegen. Sicher, als Kommentator wird man fürs Reden bezahlt, das sagt ja schon der Name, aber warum muss das gleich so viel sein?

“Knapp vorbei”

ARD-Kommentator Rudi Michel, der mit fünf Endspielen bei Fußball-Weltmeisterschaften der absolute Spitzenreiter in dieser Berufsgruppe ist, war dagegen fast wortkarg. Seine Netto-Redezeit beim Finale 1974 zwischen Deutschland und den Niederlanden betrug gerade mal 19 Minuten. Bei einer Spielzeit von 90 Minuten und etwas Nachspielzeit sind das in etwa 20 Prozent.

Damals reichten 20 Prozent Redezeit des Kommentators aus, damit Deutschland Weltmeister werden konnte. Hören wir mal kurz in die Texte von Herrn Michel rein: “Beckenbauer, Overath, Müller. Knapp vorbei.” Kurz und knapp, man kann sich auch ohne Fernsehbild vor Augen vorstellen, was da gerade abgelaufen ist. Mit Fernsehbild natürlich noch viel besser.

Hintergründe

Was hat sich seitdem verändert? Setzt man beim Zuschauer weniger Fachkenntnisse voraus? Heute liefern uns die Kommentatoren mehr Hintergrund-Informationen. Sie erklären mehr. Sind die Zuschauer dümmer geworden? Kann der Kommentator von heute nicht mehr davon ausgehen, dass die Zuschauer dem Spiel folgen können? Immerhin bekommen sie Bilder geliefert, sie sehen also, was gerade passiert. Ein paar Worte vom Kommentator, das sollte doch ausreichend sein.

Bela Rethy, der es bisher immerhin auf drei WM-Endspielteilnahmen gebracht hat, gehört zu der modernen Variante des Fußball-Kommentators. Er hat seine eigene Theorie. Der moderne Fußball hat sich weiterentwickelt, die Spielstrategien sind komplexer geworden, er sieht hier mehr Erklärungsbedarf. Aber viele Zuschauer sehen das anders.

Kritik an Moderatoren

Viele Moderatoren sehen sich oft Spott und Kritik ausgesetzt, Zuschauer mäkeln an Versprechern herum und spötteln über kuriose Satzkonstruktionen der Redekünstler. Die Kommentare sind dabei oft nicht sachlich, teilweise sogar unter der Gürtellinie. Das haben die Herren und die wenigen Damen dieses Berufsstands nicht wirklich verdient.

Ein Vorschlag ist relativ einfach, und auch einfach umzusetzen. Liebe Herren und Damen Kommentatoren, redet einfach weniger! Ab und zu mal die Klappe halten, tut allen gut. Je weniger ihr redet, um so weniger verplappert ihr euch. Und der Rest der Redezeit ist auf höherem Niveau. Ein weiterer positiver Nebeneffekt, auch der Zuschauer kann sich mal seine eigenen Gedanken machen. Bei akustischer Dauerberieselung bleibt dafür ja keine Zeit.

UEFA Nations League – was bringt der neue Wettbewerb?

In der Saison 2018/19 dürfen Fußball-Fans sich an einem neuen Wettbewerb erfreuen, der Spannung und Spaß verspricht, Mit der UEFA Nations League wurde ein Format geschaffen, das über das Potential verfügt, die bisher relativ ereignislose Zeit nach einer Fußball-Weltmeisterschaft mit Leben zu füllen. Und auch für Freunde von Sportwetten gibt es hier neue Möglichkeiten. Seit September rollt der Ball und wir dürfen gespannt sein, was uns die großen Teams in Europa bieten können, diesmal auf Landesebene. An den Modus müssen wir uns erst noch gewöhnen, aber Fußball-Fans sind neugierige und flexible Zeitgenossen, da sind keine Probleme zu erwarten. Teilnahmeberechtigt sind alle 55 Landesverbände, die in der UEFA organisiert sind, von Albanien bis Zypern.

Die 4 Divisions

Die UEFA Nations League verteilt sich auf vier Ligen, die Divisions A bis D. In Liga A und Liga B treten jeweils zwölf Nationalmannschaften an, in Liga C sind 15 und in Liga D schließlich 16 Länderteams. Für die Einteilung der Mannschaften in die Divisons wurde der UEFA-Koeffizient befragt, das bekannte interne Punktesystem. In allen Ligen gibt es dann noch einmal eine Unterteilung in vier Gruppen. Ein Spielmodus “jeder gegen jeden” ist ja auf der Ebene der Nationalmannschaften schon aus Termingründen nicht möglich.

Liga A – die Champions League der Nationen

Sehen wir uns mal die Liga A an, die ohne Zweifel die Hauptattraktionen verspricht, da hier die Top-Mannschaften vertreten sind. In der höchsten Division gibt es vier Gruppen mit drei Mannschaften. Von September bis November finden in diesem Jahr die Gruppenspiele statt, alle Teams treten jeweils zweimal gegeneinander an. Bei drei Mannschaften pro Gruppe kommen wir auf insgesamt vier Spieltage. Das ist machbar.

Diese Gruppen wurden Anfang des Jahres in Lausanne ausgelost:

  • Gruppe 1: Frankreich, Deutschland, Niederlande
  • Gruppe 2: Schweiz, Belgien, Island
  • Gruppe 3: Portugal, Polen, Italien
  • Gruppe 4: Spanien, Kroatien, England

Schon die Zusammenstellung der Gruppe ist brisant, Deutschland als ehemaliger Weltmeister, der beim letzten Turnier nicht über die Gruppenphase hinaus kam, in einer Gruppe mit dem neuen Weltmeister, der Grande Nation aus Frankreich, und dem deutschen Dauerrivalen aus den Niederlanden. Auch die Gruppe 4 bringt das zuletzt wenig erfolgreiche spanische Team mit den beiden Teams aus dem Halbfinale zusammen, Kroatien und England, auch darauf dürfen wir uns freuen.

Die Endrunde verspricht dann weitere Spannung, die vier Gruppensieger dürfen im Juni im K.-o.-System den ersten Gewinner der UEFA Nations League ermitteln. Die Entscheidung über den Austragungsort fällt im Dezember, das Abschlussturnier soll in einem der vier qualifizierten Länder stattfinden.

Erste Resultate

Die ersten Spiele haben bereits stattgefunden, und die Ergebnisse konnte man nicht unbedingt erwarten.

  • Gruppe 1: Frankreich-Deutschland 0:0

Im ersten Spiel trennten sich Frankreich und Deutschland mit einem torlosen Unentschieden. Die sonst so treffsicheren französischen Stürmer konnten nicht liefern. Das deutsche Team schlug sich wacker, kam aber aufgrund der guten Leistung des Torhüters nicht zum Torerfolg gegen die Franzosen.

  • Gruppe 3: Italien-Polen 1:1

Italien kam nicht über ein Unentschieden hinaus.

  • Gruppe 2: Schweiz-Island 6:0

Die Eidgenossen demontieren das isländische Team.

  • Gruppe 4: England-Spanien 1:2

In einem nervenaufreibenden Spiel siegten die Spanier in Wembley.

  • Gruppe 1: Frankreich-Niederlande 2:1

Im Heimspiel gelang dem Weltmeister ein Sieg gegen die Niederlande, Mbappé und Giroud trafen.

  • Gruppe 3: Portugal-Italien 1:0

Portugal übernimmt mit dem Sieg gegen Italien die Tabellenführung.

Hätten Sie mit Ihrem Tipp richtig gelegen? Versuchen Sie Ihr Glück mit einer Wette!

Europameisterschafts-Qualifikation

Durch die Nations League gibt es Änderungen in der Europameisterschafts-Qualifikation. Die Spiele finden nach der Gruppenphase statt und die Gesamttabelle des neuen Wettbewerbs bestimmt die Auslosungstöpfe.