Einst ging er jahrzehntelang keiner Kamera aus dem Weg, war in der Fernsehwerbung omnipräsent und so mancher Ausspruch von ihm wurde legendär. Die Rede ist vom deutschen Fußball-Kaiser, dem mittlerweile 74-jährigen Franz Beckenbauer.
Als Spieler, Trainer oder Funktionär flog ihm das Glück förmlich zu, aber in den letzten Jahren musste er einige Schicksalsschläge hinnehmen und hat sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Dazu zählen insbesondere der Tod seines ältesten Sohns Stephan (46), der 2015 an einen Gehirntumor verstarb, die Herzoperation und zuletzt ein Augeninfarkt und die Verwicklungen um die Bestechungsvorwürfe bei der WM 2006.
Die Öffentlichkeit kannte ihn in vielen Rollen:
Der Spieler
Mit 18 Jahren begann 1964 seine aktive Karriere beim FC Bayern München, dem er bis 1977 treu blieb. Mit mehreren Meistertiteln und Europapokal-Erfolgen im Gepäck zog es ihn dann nach New York zum FC Cosmos. Dort sollten er und Pele den amerikanischen Fußball populär machen. 1980 gab er sein Comeback in der Bundesliga und schloss sich bis 1982 dem Hamburger SV an. Im letzten Jahr seiner aktiven Karriere spielte er nochmals für New York Cosmos.
Von 1965 bis 1977 spielte er 103-mal für die deutsche Nationalmannschaft und wurde Europa- und Weltmeister.
Der Trainer
Von 1984 bis 1990 trainierte er die deutsche Nationalmannschaft und erreichte 1986 und 1990 jeweils das Finale der Fußball WM. Dabei gab es gegen Finalgegner Argentinien eine 2:3 Niederlage und einen 1:0 Sieg. 1990/1991 übernahm er für ein Jahr die sportliche Leitung bei Olympique Marseille und trainierte vorübergehend zweimal den FC Bayern.
Der Funktionär
Von 1991 bis 1994 war er Vizepräsident des FC Bayern München, von 1994 bis 2009 Präsident des Vereins. Als Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes von 1998 bis 2010 und Vorsitzender des Bewerbungskomitees für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Nach der erfolgreichen Bewerbung wurde er Chef des Organisationskomitees der Weltmeisterschaft 2006. Von 2007 bis 2011 war er Mitglied im Exekutivkomitee der FIFA.